Der Mann mit dem Valley-Virus

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Portrait von Alois Kastner-Maresch im Nordbayerischen Kurier: Der Mann mit dem Valley-Virus

Heute früh mit großer Freude im Nordbayerischen Kurier entdeckt.

Die heiße Phase der Investorengewinnung für LivingApps hat begonnen und dazu passt der Artikel zu diesem Zeitpunkt wunderbar. LivingApps ist fertig für die Markteroberung, tolle Referenzkunden wurden gewonnen, die Markteroberungsstrategie ist entwickelt und die technische Unterstützung dafür ist bereit.

Bisher wurde die Entwicklung komplett aus eigener Kraft geschafft.

Nun braucht es ein größeres Investment von Außen - damit Vertrieb, Vertriebsunterstützung und Weiterentwicklung stark beschleunigt werden können.

Das Interview zum Artikel fand schon vor einem halben Jahr statt. Dies ist gerade für die darin enthaltenen Zeitaussagen bedeutsam.

Ein Artikel von der LivingLogic Facebook-Seite

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Für den Relaunch haben wir jedoch über 15 Monate die Facebook-Posts auch als News eingepflegt.

Hier noch der gesamte Text zu "Der Mann mit dem Valley Virus"

Philosophie, Astronomie, Theologie - Alois Kastner-Maresch hat viele Interessen. Und er ist leidenschaftlicher IT-Unternehmer, der ehrgeizige Ziele hat.

Bayreuth - Der Weltraum. Unendliche Weiten. Was war vor dem Urknall? "Es ist völlig absurd, zu meinen, es zu verstehen", sagt Alois Kastner-Maresch. Eigentlich sollte es ein Gespräch über Kastner-Maresch und seine Softwarefirma Living Logic werden. Doch wer mit dem Unternehmer redet, der kommt schnell auf andere Themen, weil die Interessen des promovierten Mathematikers so vielseitig sind: Philosophie, Astronomie, Theologie. "Mich hat schon immer alles interessiert", sagt Kastner-Maresch.

Fünf Bücher an einem Wochenende hat er früher schon mal gelesen. Heute schafft er das nicht mehr. Kastner-Maresch ist Vorstand und Gesellschafter des Softwaredienstleisters LivingLogic, der mit 20 Beschäftigten digitale Lösungen vielfältigster Art für seine Kunden entwickelt.

Der Bub vom Land, aufgewachsen im oberpfälzischen Rodenzenreuth bei Waldershof, ein kleiner Ort mit zwei Dutzend Häusern, ganz nah an der Grenze zu Oberfranken, ging in Marktredwitz zur Schule. Er besuchte in Bayreuth die Fachoberschule (FOS), studierte an der Hochschule in Regensburg und an der Universität Bayreuth, wo er auch promovierte. Und er war ein Jahr in Stanford. Heute wohnt er in Bayreuth, ist mit einer Bayreutherin verheiratet. Freundlich und gelassen ist Kastner-Maresch. Wo das wohl herkommt? Vom Land, sagt er. Viel Freiheit zum Spielen, manchen Unsinn habe man gemacht. Die Unbeschwertheit des Landes, das ist ein wesentlicher Punkt im Leben des promovierten Mathematikers.

Geld ist für den 56-Jährigen wenig relevant, sagt er. "Wir leben Start-Up. Deshalb ist Geld verdienen kein wichtiger Antrieb. Wir wollen etwas Tolles schaffen und das Richtige tun. Geld oder Profit ist die Folge von Erfolg - und nicht Motivator."

Kastner-Mareschs Motivation ist vor allem die Freiheit des Schaffens. "Wir haben uns unsere Freiheit erarbeitet", sagt er über sich und seine Mitarbeiter und Mitgesellschafter. Sieben Kollegen sind an Living Logic beteiligt, zwei halten gut 50 Prozent, Kastner-Maresch allein ein Drittel der Anteile. Die Firma soll wachsen. Mit Innovationen will Kastner-Maresch ein neues Firmenkapitel aufschlagen und Umsatz und Zahl der Mitarbeiter vervielfachen. Ein viel- versprechendes neues Feld ist Living-Apps - ein Produkt, mit dem die Kunden ihre eigene Software entwickeln können. Weltweit will Kastner-Maresch die Apps aus der Cloud auf den Markt bringen, er kennt aber auch die Grenzen. "Da brauchen Sie Geld."

Ein Investor, möglichst aus Deutschland, soll es mitbringen und dafür "eine interessante Beteiligung" an der Firma bekommen. Gute Geschäfte mit dem neuen Produkt sollen den Investor, den es noch nicht gibt, überzeugen. Rund 30 000 Nutzer von Living-Apps hat Kastner-Maresch schon gewinnen können. Den Einstieg eines Kapitalgebers will er bald perfekt machen.

Dafür arbeitet der Chef 60 bis 70 Stunden die Woche. "Aber das bezeichne ich nicht als Arbeit. Ich mach's freiwillig und mit Begeisterung. Es gibt keine Zweifel, dass es gelingen wird." Sagt er, "einer der bunten Vögel in der Region".

Bunt, ja das ist er, der nicht ins übliche Raster des herkömmlichen Unternehmers passen will und dies klar kundtut. "Uns ist die Vorbereitung eines neuen Geschäftsmodells wichtiger als eine möglichst gute Profitabilität", sagt er. Mit Kreativität und dem Mut, Neues und Großes zu schaffen, orientiere man sich an dem, was im Silicon Valley völlig normal sei.

Als er 1991/92 ein Jahr in Stanford im Silicon Valley verbringen konnte, hat sich bei ihm der Valley-Virus eingenistet. "Jetzt ist er mit Macht ausgebrochen", sagt Kastner-Maresch. Angst vor Neuem hat er also nicht. Ganz im Gegenteil: "Es ist besser, sein Geschäftsmodell selbst zu zerstören, als darauf zu warten, dass dies andere tun."